Anlage |
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Name der Anlage: | KKP 2 – Kernkraftwerk Philippsburg 2 |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Betreiber: | EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) |
Gesellschafter: | EnBW AG |
MitarbeiterInnen: | In beiden Blöcken zusammen ca. 800 [1] |
Reaktortyp: | Druckwasserreaktor, Vor-Konvoi-Anlage |
Leistung, elektrisch: | 1.468 MW brutto, 1.402 MW netto |
Baubeginn: | 07.07.1977 |
Netzsynchronisation: | 17.12.1984 |
Inbetriebnahme: | Kommerzieller Leistungsbetrieb ab 18.04.1985 |
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde: | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) |
Informelle | Am 25.7.2012 konstituierte der baden-württembergische Umweltminister Untersteller die Informationskommission zum AKW Philippsburg. Sie besteht aus Kommunal- und LandespolitikerInnen sowie VertreterInnen von Bürgerinitiativen, BUND, Kreisbauernverband, ver.di und der Wirtschaft. [2] Die Kommission traf sich zwei Mal pro Jahr. Oktober 2021: Die Informationskommission wird eingestellt, stattdessen hat das Umweltministerium Baden-Württemberg ein Infoforum "Nukleare Sicherheit und Strahlenschutz" eingerichtet. Ein interaktiver Livestream ersetzt eine mit Mitgliedern besetzte Kommission. [3] |
Besondere Gefahren: | Der Reaktor liegt in einem Erdbebengebiet, im Bereich des Oberrheingrabens und im natürlichen Überflutungsgebiet des Rheins. Der Betreiber steht immer wieder in der Kritik, weil bei der Meldung von Störfällen „geschlampt“ wird. 2010 traten z.B. 280.000 Liter radioaktiv kontaminiertes Wasser aus. Die Behörden wurden erst neun Monate später durch einen Insider informiert. Allein vom 15.2. – 29.8.2011 gab es 20 meldepflichtige Ereignisse. [4] Im April 2016 wurde bekannt, dass in mindestens 23 Fällen Prüfprotokolle gefälscht und Prüfungen dokumentiert wurden, die gar durchgeführt worden waren. [5] 20.12.2016: Bei einer Routinekontrolle wird festgestellt, dass es seit 32 Jahren Mängel im Notspeisesystem gibt und der Reaktor seit seiner Inbetriebnahme nicht ausreichend gegen externe Störfälle gesichert ist. [6] Juli/August 2018: Während der wochenlang anhaltenden Hitze erteilt das Umweltministerium eine Ausnahmegenehmigung zur Einleitung von 30°C warmem Wasser in den Neckar. Im Normalfall darf das Kühlwasser 28°C nicht übersteigen. [7] Umweltschützer befürchteten ein Fischsterben. [8] |
Meldepflichtige Ereignisse: | |
Stilllegung |
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Laufzeitverlängerung: | 20.03.2018: Übertragung von 8.454,24 GWh vom AKW Philippsburg 1 [10] |
Außerbetriebnahme: | 31.12.2019 |
Strommengenübertragung vom AKW Philippsburg 2: | 26.11.2021: Übertragung von 145 GWh auf das AKW Brokdorf [10] |
Stilllegungsantrag: | 18.08.2016: Stilllegungsantrag [11], 15.05.2017: Änderung des Stilllegungsantrags [12] 09.04.-08.06.2018: Öffentliche Auslegung der Stilllegungsunterlagen. Während dieser Zeit können Bürger*innen Einwendungen gegen die konkreten Pläne einlegen. Insbesondere die Unbestimmtheit der Unterlagen zu diesem frühen Zeitpunkt stellen ein Problem für die Bevölkerung dar, ihre Rechte tatsächlich wahrnehmen zu können. Folgende Unterlagen wurden ausgelegt: Sicherheitsbericht, Kurzbeschreibung, Zusammenfassung der Erläuterungsberichte, Umweltverträglichkeitsuntersuchung, sowie Anhänge, Natura-2000 Vorprüfungen und Fachbeiträge zur artenschutzrechtlichen Prüfung. 25..-26.09.2018: Erörterungstermin,die Einwender*innen forderten den Abbruch [13] |
Genehmigungen: | 17.12.2018: Genehmigung zur Errichtung eines Reststoffbearbeitungszentrums und eines Standortabfalllagers (gemeinsam mit Block 1). [14] 17.12.2019: Stilllegungs- und Abbaugenehmigung [15] |
Rückbau: | 2020: Beginn des Rückbaus 14.05.2020: Sprengung der Kühltürme 2024: Demontage und Zerlegung der Einbauten des Reaktordruckbehälters [16] |
Dauer des Rückbaus: | EnBW geht von 10-15 Jahren ab Beginn 2020 aus. Danach schließt sich der "konventionelle Abriss" an. [16] |
Kosten des Rückbaus: | Stand Mai 2023 rechnet EnBW mit insgesamt 9 Milliarden Euro für den Rückbau aller fünf Reaktorblöcke (Obrigheim, GKN I und II, Philippsburg 1 und 2). [17] |
Beitrag zum Entsorgungsfonds: | 1.370 Mio. Euro Einzahlung zum 03.07.2017 abzüglich im Dezember 2017 ausgezahlte Rückforderung für Entsorgungskosten im ersten Halbjahr 2017: 5,353 Mio. Euro [18] |
Abfälle |
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Brennelemente: | Uran-Brennelemente, Hochabbrand-Uran-Brennelemente und MOX-Brennelemente [19] Seit 2002 wurden plutonium-haltige MOX-BE eingesetzt. [20] Von 2004 - 2006 kamen 52 MOX Brennelemente zum Einsatz. [21] 2009 wurden MOX-BE verwendet, deren Plutonium nicht aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente im Ausland stammte. [22] Insgesamt sind im Rahmen der gesamten Laufzeit 1.748 Brennelemente angefallen. [23] "Sonderbrennstäbe" inklusive defekte Brennstäbe: 211 (Stand 2018) [24] |
Abklingbecken: | 06.04.2023: KKP 2 ist kernbrennstofffrei, alle noch am Standort befindlichen 1.361 Brennelemente lagern im Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg. [25] |
Externes Lager: | |
Betriebsabfälle: | Gemeinsame Lagerung der Betriebsabfälle mit Philippsburg 2 Genehmigung nach §7 für ein Volumen von 3.775 m³ KKP 1 Feststofflager und Dekontaminationsgebäude (genehmigt in der 1. TEG vom 09.10.1970) KKP 2 Lagerbehälter für kontaminierte Flüssigkeiten (genehmigt in der 4. ÄG vom 23.10.1991) [26] Bestand zum 31.12.2022: [23]
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Störfälle: | 08.02.1988: Leichte Deckelwölbung an endkonditionierten 200-l-Fässern mit hochdruckverpressten Mischabfällen [26] |
Rückbauabfälle - Massen: | Gesamtmassen: ca. 782.500 t, davon:
Nach allen Behandlungsschritten bleiben ca. 4.200 t radioaktive Abfälle. Alle anderen radioaktiven Abfälle werden frei- bwz. herausgegeben. [27] |
Externe Lager: | |
Inventar am gesamten Standort: (Stand 31.12.2022) [28] | Rohabfälle und vorbehandelte Abfälle
Konditionierte Abfälle
Abfälle in Endlagergebinden
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Verbringung von Abfällen: |
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Transporte: |
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zur Anlage: | keine |
von der Anlage: | Radioaktive Rohabfälle, konditionierte radioaktive Abfälle, Strahlenquellen |
Gleisanschluss: | Vorhanden |
Adressen | |
Betreiber: | EnBW Kernkraft GmbH |
Behörden: | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg |
Kritiker*innen: | Südwestdeutsche Anti-Atom-Initiativen Arbeitskreis gegen das AKW Philippsburg, antiatom(at)t-online.de BUND Regionalverband Mittlerer Neckar |
Quellen[1] EnBW: Kernkraftwerk Philippsburg: BLock 2 endgültig abgeschaltet, Pressemitteilung 31.12.2019 [2] infokommission-kkp.de: Startseite [3] Infoforum Nukleare Sicherheit und Strahlenschutz, abgerufen am 19.02.2022 [4] .ausgestrahlt.de: AKW Philippsburg-2, abgerufen 08.02.2024 [5] "Noch mehr fehlerhafte Sicherheitsprüfungen", stuttgarter-nachrichten.de, 18.04.2016 [6] Ministerium sorgt sich um Erdbebensicherheit, SWR aktuell, Stand 23.02.2017 [7] um.baden-wuerttemberg.de: Auswirkungen der Hitze auf die Stromversorgung, 27.07.2018 [8] "Umweltverbände fordern Drosselung von Kraftwerken", stuttgarter-zeitung.de, 07.08.2018 [9] base.bund.de: Kernkraftwerke in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse in Deutschland [13] Stadt Philippsburg: Rund 1.000 Einwendungen gegen KKP-Rückbau. 04.10.2018 [16] Energiewerke Baden-Württemberg: Rückbau am Standort Philippsburg, abgerufen 11.02.2024 [17] tagesschau.de: Abschaltung unumkehrbar, 23.05.2023 [18] Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung - Geschäftsbericht zum 31.12.2017 |