Bereitstellungshalle Grafenrheinfeld

Name: Abfall-Zwischenlager Grafenrheinfeld

Art der Anlage: Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle

Status der Anlage: in Betrieb

Bundesland: Bayern

Betreiber: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Bildquelle: www.schwenk.de

Anlage

 

Name der Anlage:

Abfall-Zwischenlager Grafenrheinfeld (AZR)

vor der Umbenennung durch die BGZ: Bereitstellungshalle für radioaktive Abfälle und Reststoffe (BeHa) Grafenrheinfeld

Bundesland:

Bayern

Betreiber:

Seit 03.05.2021: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH

Infolge des Entsorgungsübergangsgesetzes vom 27.01.2017 [1] wurde das Zwischenlager auf die BGZ übertragen, einer Ausgründung der Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS). Die BGZ ist  privatwirtschaftlich geführt aber zu 100% im Besitz des Bundes. 

Bis 02.05.2021: PreussenElektra (E.ON)

Gesellschafter:

100 % Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit  und Verbraucherschutz- BMUv)

Inbetriebnahme:

2021 [2]

Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)

Genehmigung:

09.03.2018: Umgangsgenehmigung nach § 7 StrlSchV vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) erteilt. [3] Umgang mit radioaktiven Stoffen mit einem Aktivitätsinventar von bis zu 5 x 1017 Bq beantragt für Abfälle aus dem Betrieb, dem Restbetrieb und dem Abbau des AKW, Abfälle, die beim Betrieb des BZR und des AZR selbst anfallen sowie weitere Betriebs-, Restbetriebs- und Stilllegungsabfälle aus anderen Anlagen der PreussenElektra GmbH. [4]

28.05.2018: Baugenehmigung durch das Landratsamt Schweinfurt [3]

Besondere Gefahren:

Den Bau der Bereitstellungshalle lehnten der Gemeinderat von Grafenrheinfeld als auch andere Kritiker*innen 2016 ab. Wegen des Protests wurde die Halle kleiner gebaut als ursprünglich geplant. [5]

Die Einlagerung von radioaktiven Abfällen von anderen Standorten erhöht die radioaktive Belastung und die Risiken durch den Transport. [6]

Kosten:

Laut PreussenElektra GmbH ca. 20 Mio. € [7]

Stilllegung

 

Befristung:

Unbefristete Betriebsgenehmigung 

Die Aufenthaltsdauer von Abfällen aus anderen Anlagen von PreussenElektra wurde für jede Charge auf 10 Jahre begrenzt. [8] Damit wurde die Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung und damit die Möglichkeit, Einwendungen gegen die BeHa einzulegen, umgangen. Da die 10-Jahres-Begrenzung chargenweise gelten soll, können "Fremdabfälle" während der gesamten unbefristeten Betriebszeit in der BeHa gelagert werden.

Abfälle

 

Inventar (Stand 06.09.2021):

20-Fuß-Container: 4 [9]

Seit Februar 2022: Transporte von ca. 3000 radioaktiven Abfallgebinden aus dem UNS-Zwischenlager Würgassen in das AZR [10]

Transporte

 

zur Anlage:

  • Extern konditionierte schwach- und mittelradioaktive Abfälle
  • schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus anderen Atomanlagen 

von der Anlage:

radioaktive Rohabfälle, vorkonditionierte und konditionierte radioaktive Abfälle

Gleisanschluss:

Nicht vorhanden

Adressen

 

Betreiber:

BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH
Frohnhauser Straße 67
45127 Essen
Telefon 0201 2796-0
Webseite: https://bgz.de E-Mail: info@bgz.de

Behörden:

Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg
Tel.: 08 21 9071-0, Fax: 08 21 9071-5556
poststelle@lfu.bayern.de, www.lfu.bayern.de

Kritiker*innen:

Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft
c/o Babs Günther
Weyerer Str. 58 b, 97469 Gochsheim
Tel. 09721 61187
babs.guenther(at)t-online.de, www.anti-atom-buendnis-schweinfurt.de

BA-BI Schweinfurt
c/o DFGVK-Büro
Gabelsberger Straße 1, 97421 Schweinfurt
ba-bi.sw(at)web.de

Quellen

[1] Gesetz zur Regelung des Übergangs der Finanzierungs- und Handlungspflichten für die Entsorgung radioaktiver Abfälle der Betreiber von Kernkraftwerken (Entsorgungsübergangsgesetz - EntsorgÜbG), 27.01.2017

[2] bgz.de: Übericht der BGZ Zwischenlager, abgerufen am 28.10.2021

[3] AKW Grafenrheinfeld: Baugenehmigung für BeHa in: Schweinfurt City, 05.06.2018

[4] E.ON Kernkraft: Kernkraftwerk Grafenrheinfeld Stilllegung und Abbau - Sicherheitsbericht, Mai 2016

[5] "Zwischenlager Grafenrheinfeld: Ab 2021 soll es in Betrieb gehen", mainpost, 07.11.2020

[6] mainpost.de: Grafenrheinfeld sagt nein zu „Beha“, 13.06.2017

[7] KKW Grafenrheinfeld: Halle für radioaktive Abfälle entsteht. BR24 11.07.2018

[8] "Vom strahlenden Meiler zur "grünen Wiese"", br.de, 22.03.2017

[9] Deutscher Bundestag: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Victor Perli, Lorenz Gösta Beutin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kosten und Verteilung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle in den Zwischenlager der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung mbH, Drucksache 19/32620, 29.09.2021

[10] Zwischenlager Grafenrheinfeld: Weiterer Atommüll angekommen. BR 24. 13.06.2023.