Atommüll - Was geht uns das an?

Bericht vom 3. Jugend-Workshop in Karlsruhe 

"Atommüll - Was geht uns das an?" mit dieser Fragestellung lud das Projekt "Jugend trifft Erfahrung" zum dritten Workshop, diesmal nach Karlsruhe. Es begann mit einem Sprung in's kalte Wasser. Kaum angekommen ging es auch schon weiter zu den Anlagen der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH. 

Besichtigung KTE

Besichtigung KTE

Bericht vom 3. Jugend-Workshop in Karlsruhe 

"Atommüll - Was geht uns das an?" mit dieser Fragestellung lud das Projekt "Jugend trifft Erfahrung" zum dritten Workshop, diesmal nach Karlsruhe. Es begann mit einem Sprung in's kalte Wasser. Kaum angekommen ging es auch schon weiter zu den Anlagen der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH. Auf dem Gelände des KIT Campus Nord befinden sich mehrere Reaktoren, ein Schneller Brüter sowie eine Wiederaufarbeitungsanlage im Rückbau. Gleichzeitig lagern hier etwa 77.000 m³ schwach- und 1.050 m³ mittelradioaktive Abfälle im Zwischenlager. Da das größte Zwischenlager Deutschlands aus allen Nähten platzt, werden derzeit weitere Hallen errichtet. Die Kapazität für schwachradioaktive Abfälle wird so auf 100.000 m³ ausgeweitet, für die mittelradioaktiven Abfälle verdoppelt. 

Nach einer Einführung konnten die TeilnehmerInnen die im Bau befindliche Erweiterung des Zwischenlagers sowie die Hallen mit den eingelagerten Abfällen besichtigen. "Es sei schon beeindruckend", so eine Teilnehmerin, "dort stehen zu können, wo sich in einigen Monaten niemand mehr aufhalten darf, weil die mittelradioaktiven Abfälle dann nur noch fernhantiert eingelagert werden dürften.

Nach diesem spannenden Einstieg wurden am Abend eine Vielzahl von Fragen gesammelt, die im Laufe des Workshops beantwortet werden sollten.

Der Samstag Vormittag stand ganz im Zeichen der Information. Den Auftakt machte Ursula Schönberger mit einer Einführung zur Entstehung von Atommüll in Deutschland, zu den akuten Problemen bei der Zwischenlagerung, den gescheiterten Endlagerprojekten ASSE II und Morsleben, den großen Risiken des geplanten Atommülllagers Schacht KONRAD sowie zur Standortsuche für ein hochradioaktives Abfalllager. Anschließend recherchierten die TeilnehmerInnen, wo in der Nähe ihres Wohnorts Atommüll entsteht und welche Gefahren von Atommüll ausgehen.

Bravourös meisterten die TeilnehmerInnen die schwierige Aufgabe des Nachmittags. In mehreren Arbeitsgruppen sollten sie anhand mitgebrachter Quellen zu unterschiedlichen Themen eine Unterrichtsstunde für SchülerInnen einer 10. Klasse vorbereiten. Viele wertvolle Anregungen konnten die Projektleiterinnen für die Unterrichtseinheit, die im Rahmen des Projektes erarbeitet werden soll mitnehmen.

Am Sonntag kamen Tim Christensen und Paula Maasz von Robin Wood zum Workshop und erzählten von ihrem Engagement u.a. im Rahmen der Proteste gegen die Castortransporte auf dem Neckar vom AKW Obrigheim zum Zwischenlager Neckarwestheim. Die TeilnehmerInnen gaben den Projektleiterinnen noch gute Ratschläge mit auf den Weg wie Jugendliche besser erreicht werden könnten, von Aktivitäten bei kritischen Einführungswochen an den Universitäten über kurze, professionelle Clips bis hin zu einfacheren Informationen auf einer neuen Seite www.atommuellreport.de/kids

"Jetzt könnte ich noch eine Woche hier weiter machen", sagte eine Teilnehmerin in der Auswertungsrunde - was für ein großartiger Kommentar am Ende eines Workshops, der den Teilnehmenden wie den Veranstalterinnen gleichermaßen sehr viel Spaß gemacht hat.

Juliane Dickel: "Jugenddiskurs: was geht und Atommüll an?"