Thema Atommüll in den Lehrplan

Bericht vom 2. Jugend-Workshop in Berlin 

Anstoß zu geben, eigene Kriterien und Forderungen an eine Beteiligung der jungen Generation bei der Suche nach einer Lagerung für Atommüll zu entwickeln war das Ziel des Workshops in Berlin. Ob das formale Beteiligungsverfahren der bestmögliche Handlungsrahmen für junge Menschen ist, blieb fraglich. Hochmotiviert, Lösungsstrategien zu entwickeln, waren sich die Teilnehmenden einig, dass ein Thema von solcher Brisanz und Tragweite selbstverständlich in die Lehrpläne aufgenommen und bereits in der Schule darüber informiert werden sollte.

Bericht vom Jugend-Workshop 2./3. Februar 2018 in Berlin 

Die Lagerung von Atommüll ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Darüber herrschte Einigkeit beim zweiten Workshop im Projekt Jugend trifft Erfahrung, das einen generationenübergreifenden Austausch anstoßen möchte. Ursula Schönberger vom Atommüllreport und Thorben Becker vom BUND führten in die Grundlagen ein: Wo fällt Atommüll an und wie wird er derzeit gelagert, welche Erfahrungen gibt es mit Öffentlichkeitsbeteiligung in Atomverfahren, welche Beteiligungsformate sind im Standortauswahlverfahren vorgesehen, …

Welche Perspektive haben junge Menschen auf dieses Thema? Warum interessieren sie sich dafür, warum nicht? Unser Workshop hat Raum und Anstoß gegeben eigene Kriterien und Forderungen an eine Beteiligung der jungen Generation bei der Suche nach einer Lagerung für Atommüll zu entwickeln. Denn sie wird sich in den nächsten Jahrzehnten besonders mit dem Problem des Atommülls beschäftigen müssen.

Zurecht fühlen sich junge Menschen für das Problem nicht direkt verantwortlich und doch betroffen und bereit zu einer Lösung beizutragen. Ob das formale Beteiligungsverfahren der bestmögliche Handlungsrahmen für junge Menschen ist, blieb fraglich. Klar wurde, dass nicht nur die Suche nach dem Endlager eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, sondern auch die Zwischenlagerung eine bislang ungelöste und höchst risikoreiche Bedrohung. Denn der Atommüll existiert bereits hier und heute. Dass es bislang keine ordnungsgemäße und sichere Zwischenlagerung gibt, hat die Teilnehmenden empört. Dass sich das Problem nicht von selbst erledigt, war unstrittig. Hochmotiviert, Lösungsstrategien zu entwickeln, waren sich die Teilnehmenden einig, dass ein Thema von solcher Brisanz und Tragweite selbstverständlich in die Lehrpläne aufgenommen und bereits in der Schule darüber informiert werden sollte. In ihren verschiedenen Kontexten und Netzwerken werden sie sich nun weiter mit dem Thema beschäftigen und auch miteinander in Kontakt bleiben. Erste gemeinsame Aktionsideen wurden entwickelt – denn schließlich ist es auch und vor allem ihre Zukunft, die hier fahrlässig gefährdet wird.

Juliane Dickel: "Endlagersuche in Berlin - ein unfairer Generationenvertrag"