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Bis eben galt der Small Modular Reactor der US-Amerikanischen Firma NuScale Power Corp. (NuScale) noch als das Vorzeigeprojekt der Atomindustrie. Klein, modular, am Fließband gefertigt, sollte er bereits 2029 in den Betrieb gehen. Im Januar 2024 sollte der Antrag auf eine Bau- und Betriebserlaubnis für die erste Anlage in Idaho eingereicht werden. Zwei Monate vorher, am 8. November 2023, gab NuScale bekannt, das Projekt aufgegeben zu haben.

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Seit über 50 Jahren gab es immer wieder Pläne für den Bau eines Atomkraftwerks in der Türkei, die jedoch verhindert werden konnten bzw. aufgegeben wurden. 2010 wurden die Pläne wieder aufgegriffen, 2015 wurde der Grundstein für vier Reaktorblöcke in Akkuyu in der Provinz Mersin gelegt. Vier Reaktoren werden von der Akkuyu Nuclear Joint-Stock Company, einer 100%igen Tochter des russischen Staatskonzerns Rosatom errichtet und sollen bis 2028 nach und nach in Betrieb genommen werden. Am 19. Oktober 2023 wurde in Block 1 der erste 390-t-Kran für das Handling der Brennelemente eingebaut. Noch ist das Gelände eine riesige Baustelle. Dies hinderte den türkischen Staatspräsident Erdogan jedoch nicht daran, bereits im April 2023, zwei Wochen vor der türkischen Präsidentschaftswahl, das Atomkraftwerk offiziell einzuweihen. 

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Obwohl das Atomkraftwerk Borssele nur 3,1% zur niederländischen Stromproduktion beiträgt, hält die Regierung an dem Betrieb des Reaktors fest. Bereits 2006 wurde die Laufzeit bis zum 31.12.2033 verlängert. Derzeit ist eine Verlängerung von weiteren 10 oder 20 Jahren in Planung. Damit hätte das AKW Borssele, das 1973 in Betrieb gegangen ist, eine Laufzeitgenehmigung für 80 Jahre Netz. Im Vorfeld im Vorfeld der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Juli 2023 eine Einwendung gegen das Vorhaben eingereicht.

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Die führenden Brennelementhersteller sind Westinghouse Electric Company (31% Marktanteil 2015), Framatome (30% Marktanteil 2015), TVEL (17% Marktanteil 2015) und Global Nuclear Fuel (11% Marktanteil 2015). Die restlichen 11% teilen sich weitere Hersteller von denen hier nur die ENUSA Industrias Avanzadas noch aufgeführt ist.

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Am 24.08.2023 begann die Verklappung des seit 12 Jahren in Fukushima gesammelten radioaktiv kontaminierten Wassers in den Ozean. Von 2023 bis 2050 will die japanische Regierung mehr als 1,3 Million Tonnen davon in den Pazifik entsorgen. Nicht nur die japanischen Fischer und Bauern wehren sich, sondern auch Südkorea, China und das Pacific Islands Forum, ein Beratungsgremium der Staats- und Regierungschefs von 18 Staaten im Pazifik, darunter Neuseeland und Australien. Die Bergung der Brennelemente in den externen Lagerbecken soll 2031 abgeschlossen sein. Für die geschmolzenen Reaktorkerne gibt es auch 12 Jahre nach der Katastrophe noch kein belastbares Bergungskonzept.

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Seit Monaten wird das Gespenst von Blackouts an die Wand gemalt, befeuert von Forderungen an Weiterbetrieb und Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken, die oft jeglichen technischen Sachverstand vermissen lassen und befeuert von dem Willen, Tatkraft zu beweisen. Dass dabei Errungenschaften der Umweltpolitik der letzten Jahrzehnte unwiederbringlich Schaden nehmen könnten, scheint völlig in den Hintergrund zu treten. Gleichzeitig werden in immer mehr europäischen Staaten rechtsnationale Regierungen gewählt, die der Atomenergienutzung das Wort reden. Gründe genug, den Atomenergiesektor in Europa unter die Lupe zu nehmen.

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Rosatom (Föderale Agentur für Atomenergie Russlands) ist eine Staatskooperation, die direkt der russischen Regierung untersteht. Sie leitet sowohl den zivilen als auch den militärischen Atomsektor Russlands. Rosatom unterstehen mehr als 300 Unternehmen und Organisationen mit mehr als 250.000 Mitarbeiter*innen. Die Atomindustrie Russlands ist eng mit der Atomindustrie Rest-Europas verbunden.

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Anfang Juni 2022 standen 29 der 56 Atomreaktoren in Frankreich still. Viele der Reaktoren sind wegen erheblicher Sicherheitsprobleme bzw. Sicherheitsuntersuchungen abgeschaltet, andere wegen Revisionsarbeiten. Und dann kam im Juni noch die Hitze dazu, die ebenfalls zur Drosselung von Atomreaktoren wegen zu niedrigem Wasserstand führte. So bezieht Frankreich seit Jahresbeginn 2022 bis auf wenige Ausnahmen täglich Strom aus Deutschland in einer Größenordnung von bis zu über 100 Gigawattstunden (GWh) pro Tag. Dies entspricht der Leistung von drei konventionellen oder nuklearen Großkraftwerken. Oder anders gesagt: Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke laufen nur noch für den Stromexport nach Frankreich. Ein Problem, das die französische Atomstromproduktion auf Jahre hinweg beschäftigen und einschränken wird, sind die Risse, die in den Sicherheits-Einspeisesystemen und Nachkühlsystemen der Reaktoren gefunden wurden.

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Der Anteil der Ukraine an der Welturanförderung betrug im Jahr 2020 2 Prozent. Trotz der Katastrophe von Tschernobyl 1986 setzt die Ukraine unvermindert auf die Nutzung der Atomenergie und plant seit Jahren mit unterschiedlichen Partnern den Bau neuer Atomkraftwerke. Die Brennelemente werden von Russland und den USA bezogen. Nach ihrem Einsatz werden sie entweder nach Russland zurückgebracht oder an den Standorten gelagert. In der Sperrzone von Tschernobyl befinden sich Zwischenlager für alle Arten radioaktiver Abfälle, Konditionierungseinrichtungen sowie zwei oberflächennahe Endlager.

aktualisiert 25.05.2022

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Elf Jahre Havarie des japanischen Atomkraftwerks Fukushima und kein Ende in Sicht. Am 11. März 2011 erschütterte ein Beben der Stärke 9 auf der Richterskala die japanische Ostküste, gefolgt von einem Tsunami. 15.900 Personen starben, 2.523 gelten weiter als vermisst. Wie die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun unter Berufung auf die Nationale Polizeibehörde berichtet, wurde zuletzt im vergangenen Jahr eine Vermisste tot auf einem Fabrikgelände gefunden.

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